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Im Werk Singwitz begann der Bau von Landmaschinen im Jahre 1926. Die Firma Raussendorf baute im heutigen Verwaltungshauptgebäude Dreschaggregate und Strohpressen, später fahrbare Dreschmaschinen mit angebauten Strohpressen in immer größerer Zahl bis Kriegsbeginn. Diese auch zum Export in viele Länder.
Nach dem Krieg wurde der Betrieb verstaatlicht. Die Herstellung landtechnischer Erzeugnisse wurde aber beibehalten. In den Jahren nach 1960 wurde der Betrieb erweitert und mit eigenen Anschlussgleisen versehen. Die Fertigung wurde, beginnend in den Jahren nach 1960 auf Mähdrescher umgestellt. Als Teil des Kombinates "Fortschritt" wurde der Betrieb in Singwitz, ab 1983 zusammen mit Bischofswerda, zum alleinigen Mähdrescherhersteller in der ehemaligen DDR.
Für den Mähdrescherbau wurden die Betriebsanlagen um Fertigungshallen auf einer überbauten Fläche von 11,5 ha insgesamt erweitert. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Betrieb unter der Bezeichnung "MDW Mähdrescherwerke GmbH" privatisiert und die Modellreihe erneuert und erweitert.
Im Jahre 1997 wurde die Produktreihe, der Vertrieb und die Weiterentwicklung an die Firma "Case IH" übergeben, die dies aber im Jahre 1999 beendete.
Die Halle im Innenhof ist derzeit Fertigungsort der Farmer CS. Im Hintergrund stehen die in den 70er Jahren gebauten Erweiterungskomplexe.
1888 |
Die Möbel- und Bautischlerei von Herrn August Raussendorf baut erste stationäre Dreschkästen zum Aufbau von Drescheinrichtungen in Scheunen | |
1908/1909 |
Der Sohn Hermann Raussendorf baut die erste Strohpresse für Einbaudreschmaschinen in vertikaler Ausfertigung. Damit Beginn der Serienfertigung von Strohpressen |
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1926 | Verlagerung der Produktion nach Singwitz, dort ab | |
1927 | Die 10.000.- Strohpresse wurde gebaut, bis 1934 = 25.000 Stück | |
1935 |
Einführung der ersten Dreschmaschine aus Stahl mit angebauter Presse (Substitution Holz durch Stahl) |
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1963 |
Produktion des Mähdreschers E 175 als Nachbau des "Stalinetz" SK 3 (Russland) in Singwitz als erster mobiler Mähdrescher aus Sachsen |
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1967 |
Durchbruch im Mähdrescherbau: der E 512 als erste eigene Entwicklung selbstfahrender Mähdrescher aus Singwitz/Sachsen |
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1989 |
Die Mähdrescherlinie wurde mit den Typen E514, E516, E517, E 524, vervollständigt. Insgesamt wurden ca. 100.000 "selbstfahrende" Mähdrescher erzeugt. Die Belegschaft umfasste in besten Zeiten bis zu 2.500 AK in Singwitz. Ein Zweigwerk befand sich zusätzlich in Bischofswerda. Der Mähdrescherbau in Singwitz/Bischofswerda hat in den 80-iger Jahren weltweit neben den amerikanischen Produzenten und der damaligen Sowjetunion den dritten Rang der größten Mähdrescherproduzenten belegt. Mähdrescher wurden in größeren Stückzahlen nach Dänemark, Schweden, Finnland, England, Frankreich, Westdeutschland, hauptsächlich aber in die MOE (mittelosteuropäischen Länder), aber auch nach China und in mehrere Entwicklungsländer in Afrika und Asien und nach Kuba u.a. exportiert. Die Produktion erfolgte zuletzt neben Singwitz auch in Bischofswerda, während die Entwicklung innerhalb des Kombinats "Fortschritt" in Singwitz bei Bautzen erfolgte. |
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1990-1993 |
Umwandlung in MDW AG und Weiterentwicklung nach der Wende mit Modell E 525, |
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1994-1997 |
Privatisierung und weitere Entwicklungen von E 525, E 527, E 521 und ARCUS (größter Mähdrescher seiner Zeit) |
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1999 | Beginn der Entwicklung einer neuen Mähdrescherbaureihe. | |
2004 |
wurde ein von MDW in Singwitz neu entwickelter Mähdrescher der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Drescher der Farmer-Baureihe sind vor allem für kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe gedacht. Dr. Hans-Ulrich Hege ließ auf Grund seiner Erfahrungen im Bau von Saatzuchtmähdreschern, die er in seinem Betrieb in Hohebuch über Jahrzehnte gesammelt hat, eine kleinere Maschine von den Singwitzer Ingenieuren entwickeln. Sie sollte vor allem kleineren und mittleren Landwirtschaftsbetrieben die Möglichkeit geben, ihre Ernte selbst in hoher Qualität zu bergen. Die Produktion und Vermarktung der Farmer wurde in Lizenzvergabe an die HEMAS Hege Erntemaschinen Singwitz GmbH, als einen selbständigen Betrieb übergeben. Die HEMAS hat inzwischen ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. Maschinen und Ersatzteile sind vom MDW übernommen worden. |
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Ein Jubiläum besonderer Art feiert in diesem Jahr Dr. h. c. Hans-Ulrich Hege.
Er ist Leiter und Inhaber
Zur Ernte 1963 - vor 50 Jahren - wurden die ersten, wirklich brauchbaren Parzellenmähdrescher der Welt aus seiner Produktion ausgeliefert.
Zwei Jahre Entwicklungs- und Bauzeit erforderte dieses, zusammen mit dem begabten und vielseitigen Mechaniker Karl Wlassak. Damit wurde ein Meilenstein für die Pflanzenzuchtbetriebe geschaffen. In der Folge auch für dasBundessortenamt, für Für die Sortenprüfämter der Bundesländer, sowie für die Pflanzenschutzbetriebe der chemischen Industrie.
15 Jahre vorher wurden die ersten Feldmähdrescher für die Landwirtschaft in Deutschland entwickelt. Von der Firma Claas ein
traktorgezogener Mähdrescher, in Weiterentwicklung der vorher gehenden Garbenbinder. Als ersten selbstfahrenden Mähdrescher für
Deutschland entwickelte Massey Ferguson den kleinen Mähdrescher Typ 635.
Aber wie kamen Saatzuchtbetriebe zu einem für sie geeigneten Spezialmähdrescher?
Einen Anstoß dazu gab Wintersteiger in Ried/Österreich. Er fragte bei Pflanzenschutzbetrieben an, ob Interessewäre an einem
Kleinmähdrescher für Bauern, der auch zur Verwendung in Pflanzenzuchtbetrieben brauchbar wäre. Falls sich z. B. 10 Interessenten
dafür meldeten, wolle er diese bauen. Diese Anfrage kam auch zur Saatzucht Hege.
Dort erkannte Hans-Ulrich Hege jedoch, dass dieser Entwurf keine für Pflanzenzüchter befriedigende Maschine ergebe. Denn für diese
war erforderlich, sich nach jeder Parzelle vollständig kornsauber zu entleeren, weil das Erntegut der Versuchsparzellen zu weiteren, sortenreinen Aussaatengebraucht wurde. Bei Feldmähdreschern erfordert das kornsaubere innere Reinigen nach jeder Sorte noch heute mehrere Stunden. Beim Wintersteiger'schen Entwurf hätte man zwar wesentlich weniger Zeit gebraucht, aber keine kornsaubere Reinigung erreicht.
Die vor nunmehr 50 Jahren als "Hege-Parzellenmähdrescher" bekannt gewordene Entwicklung, die sich innerlich vollständig selbst reinigte, brachte für Hege eine weltweite Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen, so auch die Ehrendoktorwürde mit der Anmerkung, dass in jeder neuen Sorte durch seinen Parzellenmähdrescher und die mit ihm möglich gewordene sortenreine Ernte von Zuchtparzellen "ein Stück Hege" drinstecke. Die Bekanntheit von Hans-Ulrich Hege blieb allerdings in der ehemaligen DDR aus. Man behalf sich dort, etwas später erst, mit einem eigenen, etwas größeren Versuchsfeldmähdrescher, dem sogenannten "Hamster".
Nach der deutschen Wiedervereinigung bewarb sich Hans-Ulrich Hege um die Geschäftsführung der MDW Mähdrescherwerke Singwitz bei Bautzen und erhielt diese zugesprochen. Statt diesen Betrieb zu schließen sah die Treuhand ihre Aufgabe jedoch darin, diesen Betrieb zu erhalten. Die Anfangsschwierigkeiten waren enorm, denn der Markt für die bisherigen Typen brach zusammen. Im Laufe der Jahre entstand durch Hans -Ulrich Hege in Singwitz jedoch die Möglichkeit, neben der normalen Produktion, die Herstellung auch von Versuchsfeld-Mähdreschern vorzunehmen.
Durch die Übernahme der Produktionsstätte Singwitz stark eingespannt, versuchte Dr. Hege zunächst, eine Kooperation zwischen
den Betrieben Wintersteiger und Hege herzustellen. Dies schien sinnvoll, weil die Produktprogramme sich annäherten. Die Entwicklungen von Hege wurden mehr und mehr auch das Programm von Wintersteiger.
Leider aber stellte sich heraus, dass Wintersteiger den deutschen Betrieb ausschalten wollte, um alles nach Ried in Österreich zu
verlagern. Durch eine finanzielle Ablösung wurde Dr. Hege veranlasst, sich für einen begrenzten Zeitraum der Produktion von
Parzellenmähdreschern zu enthalten, sowohl für seine Hohebucher Firma, wie auch für die MDW Mähdrescherwerke in Singwitz bei
Bautzen.
Die davon betroffenen Mitarbeiter in Hohebuch besprachen sich jedoch mit einer Landmaschinenfirma, diesen Betriebszweig
aufzunehmen. Daraus entwickelte sich die Fortführung der Produktion von Parzellenmähdreschern in Hohebuch durch die Firma Zürn -
Landtechnik, jetzt in der bisherigen Werkstätte in Hohebuch. In der Folge entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit zwischen den
Firmen des Hauses "Zürn" in Würthemberg und der "Hege / MDW Mähdrescherwerke GmbH" in Singwitz.
Dabei baut die Fa. Zürn die klassischen, kleineren Parzellenmähdrescher unter "Zürn 150 System Hege" in Hohebuch. Dies mit dem
Grundsystem, wie es vor 50 Jahren entwickelt wurde. Zwischenzeitlich aber ergänzt und verbessert durch viele Vorrichtungen, welche
beim Drusch nicht nur das Parzellengewicht ermitteln, sondern eine ganze Reihe von deren Eigenschaften erfassen und diese
aufzeichnen.
Parallel bauen die Hege/MDW Mähdrescherwerke in Singwitz bei Bautzen größere Modelle von Versuchsfeldmähdreschern. Den "Zürn
170" zum Vertrieb über die Firma Zürn.
Die noch etwas größeren Maschinen "Farmer 220 CS", die sowohl für den Parzellendrusch ab 1,50 m Breite, sowie für erste Züchtervermehrungen geeignet sind. Sie lassen sich in nur 10 bis 15 Minuten auch absolut kornsauber reinigen, wo dieses erforderlich ist.
Der Anlass des 50-jährigen Jubiläums dieser besonderen Mähdrewschertypen darf wohl benutzt werden, um sie zu erwähnen. Tragen sie doch zur Bewältigung der zunehmenden Aufgaben entscheidend bei, wie sie für die ständige Neuentwicklung von Sorten entsprechend umfangreicher werden. Parzellenmähdrescher sind ein entscheidendes Hilfsmittel, um dies zu bewältigen und sie sind dafür zunehmend wichtig. Denn die intensivere Züchtung und derer Überführung für den Feldanbau wäre ohne diese Spezialmähdrescher gefährdet. Sowohl für die Ernährung, wie auch für den Energieverbrauch, für welche neue Sortenentwicklungen zunehmend wichtig werden.